Der Australian Cattle Dog gehört zu den wenigen Hunderassen, die weiß geboren werden und erst im Laufe der Welpenzeit ihre Fellfarbe entwickeln. Leider ist mit dieser interessanten Farbentwicklung bei manchen Welpen eine sogenannte „sensorineurale Taubheit“ verbunden.
Bei diesen Tieren kommt es in den ersten zwei bis vier Lebenswochen zu einem Funktionsverlust (Degeneration) der Haarzellen des Innenohres, welche für die Aufnahme und Weiterleitung des Schalles zuständig sind. Die Welpen werden unwiederbringlich taub. Betroffen können beide Ohren sein, es kommen aber genauso einseitig taube Hunde vor.
Alle im ACDCD e.V. gezüchteten Welpen müssen vor der Abgabe an ihre neuen Besitzer auf Taubheit getestet werden (audiometrische Untersuchung, BAER-Test).
Einseitig taube Hunde sind im Alltag von beidseits hörenden Hunden fast nicht zu unterscheiden. Sie kompensieren das Unvermögen des räumlichen Hörens durch eine erhöhte Aufmerksamkeit. Als Hobbyhunde, Familienhunde und Sportbegleiter sind sie ohne Einschränkung tauglich. Anders sieht es bei beidseitig tauben Hunden aus. Hier ist eine auf Handzeichen basierende, sehr sorgfältige Erziehung nötig, eine Verwendung im Hundesport ist schwierig, aber nicht unmöglich. Trotzdem finden taube Australian Cattle Dogs ihre Liebhaber und können ein erfülltes Hundeleben führen.
Auch wenn der Erbgang der sensorineuralen Taubheit noch nicht entschlüsselt ist, so scheint es doch deutlich, dass taube oder halbtaube Hunde eine erhöhte Rate an von Taubheit betroffenen Nachkommen haben. Alle Zuchttiere des ACDCDe.V. müssen deshalb zweifelsfrei beidseits hörend getestet sein.