Unter Ellenbogengelenksdysplasie versteht man beim Hund einen Erkrankungskomplex, der drei eigenständige Erkrankungen umfasst: Den isolierten Processus anconeus, den fragmentierten Processus coronoideus medialis und die Osteochondrosis dissecans.
Der isolierte Processus anconeus (IPA) und der fragmentierte Processus coronoideus medialis (FCP) sind Wachstumsstörungen, bei denen zum Ellenbogengelenk gehörende Knochenanteile, welche einen eigenen Verknöcherungskern besitzen, in der Wachstumsphase aufgrund unterschiedlicher Mechanismen nicht mit dem angrenzenden Knochen verwachsen oder sich wieder ablösen.
Bei der dritten Erkrankung, der Osteochondrosis dissecans (OCD) kommt es zu Ablösungen von Knorpelschuppen im Ellenbogengelenk, hauptsächlich betroffen ist hiervon der innenliegende Rollhöcker des Oberarmknochens.
Die Ellenbogengelenksdysplasie ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die bei jungen Tieren im Alter von 5 –7 Monaten entsteht. Häufig werden, besonders bei beidseitigem Auftreten, die mit der Erkrankung einhergehenden Lahmheiten nicht bemerkt oder unterschätzt, so dass die Hunde Schädigungen der Ellenbogengelenke erfahren. Diese Tiere zeigen im mittleren Alter röntgenologisch teilweise massive arthrotische Veränderungen.
Aufgrund der erheblichen erblichen Genese des Erkrankungskomplexes sind bei vielen Hunderassen Röntgenuntersuchungen der Ellenbogengelenke zur Zuchtzulassung erforderlich.
Wie bei der Hüftgelenksdysplasie ist der Australian Cattle Dog aufgrund seiner Physiognomie wenig von Ellenbogengelenksdysplasie betroffen.
Es wird den Züchtern trotzdem empfohlen, Zuchthunde auf ED untersuchen zu lassen. Die Auswertung der Röntgenbilder erfolgt analog der HD-Röntgenbilder durch die von der GRSK e.V. zertifizierten Gutachterin des Vereins.
Ellenbogen ohne Anzeichen einer Dysplasie